Wolfgang Schellenberg
Senior Director Account Management Central Europe

American Express Global Business Travel hat vor einigen Wochen Patente für zwei Anwendungen erhalten, die Methoden der Künstlichen Intelligenz nutzen. Patente, Sie wissen schon: Langweilige Ansammlungen technischer Spezifikationen, voller Zahlen und Tabellen und Fachausdrücke. Vollkommen richtig – und trotzdem ist es eine sehr aufregende Sache, wenn wir auf die Ergebnisse schauen. Beide Patente sind sehr gute Beispiele dafür, wie wir Automatisierung in den Dienst unserer zwei großen Ziele stellen: Reiseprozesse zu individualisieren und sie kundenfreundlicher und damit einfacher und effizienter zu gestalten.

So haben wir ein neuronales Netzwerk entwickelt, das die Darstellung von Hotelangeboten auf einer Benutzeroberfläche personalisiert. Die Technologie nennt auf eine bestimmte Anfrage hin nicht einfach die zum Datum passenden Hotels am Zielort – das wäre bloße Automatisierung. Das neuronale Netz berücksichtigt die Reisehistorien des Unternehmens sowie einzelner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, um maßgeschneiderte Hotelempfehlungen für die konkrete Reiseanfrage zu geben. Das heißt: Dieselbe Anfrage aus zwei Unternehmen, deren Bürogebäude Mauer an Mauer stehen, kann zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die Entfernung zum Zielort, Mitgliedschaften in Treueprogrammen und frühere Buchungsentscheidungen sind nur einige der Kriterien, die die Software berücksichtigt. Und die gewichtet werden können: Preferred Hotel vor Flughafennähe? WLAN-Verfügbarkeit vor Preis? Und so weiter.

Außerdem haben unsere Spezialisten einen Chatbot entwickelt, über den Travel Manager in natürlicher Sprache mit unseren Datenbanken reden können. „Wie hoch waren die Einsparungen im zweiten Quartal?“ und „Wo lag die durchschnittliche Vorausbuchungsfrist?“ sind zwei typische Fragen, die künftig nicht über Menüs (oder gar Codes) eingegeben, sondern in Alltagssprache gestellt werden können. Der Chatbot übersetzt diese Fragen in die Datenbanksprache SQL und antwortet mit den entsprechenden Daten. Er lässt sich zudem im Laufe der Zeit optimieren, damit er die Absichten hinter den Fragen besser versteht. Der Nutzen liegt auf der Hand: Abfragen zu klassischen Leistungskennzahlen des Travel Managements werden einfach wie nie und stehen damit einem deutlich breiteren Nutzerkreis offen.

Beide am 20. Juli 2021 veröffentlichten Patente zeigen deutlich, wie sehr sich GBT um neue Wege für Individualisierung und Komfort bemüht. Gar nicht langweilig, oder?

Wer sich die Patente anschauen möchte: Sie sind beim US Patent and Trademark Office hinterlegt und tragen die Nummern 11,068,939 (Hoteldarstellung) und 11,068,477 (natürliche Sprache).